Naturschutz

Was versteht man unter Dachbegrünung ?

Unter einer Dachbegrünung versteht man die Begrünung einer Dachfläche mit einem speziellen Bodensubstrat und einer angepassten Vegetation. Das aufgetragene Substrat kann unterschiedliche Dicken aufweisen und aus verschiedenen Pflanzenzusammensetzungen wie Sedum, Gräser und Stauden sowie kleinen Sträuchern bestehen. Man unterscheidet zwischen einer extensiven Begrünung, welche vorwiegend aus Sedum besteht, und einer intensiven Begrünung mit einer höheren Substratdicke und Vegetation und einer intensiveren Nutzung, zum Beispiel als Dachgarten. Bei der Planung und Umsetzung einer Dachbegrünung sollte man sich unbedingt von einer Fachfirma beraten lassen, da es ohne eine Berücksichtigung der Traglast des Dachs sowie einer fachgerechten Dachabdichtung zu Schäden am Dach kommen kann. 

Was sind die Vorteile einer Dachbegrünung ?

Eine Dachbegrünung bringt verschiedene Vorteile mit sich. So trägt die Begrünung dazu bei, dass das Regenwasser auf dem Dach zurückgehalten wird und verzögert in die Kanalisation fließt. Ein Teil des Regenwassers verdunstet über die Vegetation und trägt so zur Kühlung der Umgebungstemperatur und des Gebäudes bei. Die Begrünung dient aber auch als zusätzliche Schutzschicht für das Dach. 

Eine Dachbegrünung leistet zudem einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Biodiversität. Durch die Vergrößerung des Lebensraums für viele Arten innerorts und die naturnahe Gestaltung der Begrünung können viele verschiedene Nischenhabitate geschaffen werden und so den Tieren und Insekten zusätzlicher Lebensraum geboten werden.

Pflanzenauswahl und Gestaltung

Bei einer Dachbegrünung ist vor allem die Höhe des Substrats ausschlaggebend für die Pflanzenauswahl. Bei einer Substrat Höhe von 6 bis 8 cm besteht die Begrünung vor allem aus Sedum, einer Pflanzengattung welche sehr trockenheitsverträglich ist. Bei Substrathöhen von 10 bis 15 cm ist eine Begrünung mit einer Kräuter- und Gräsermischung und flachwurzelnden Stauden möglich. Hierdurch erhöht man die Pflanzenvielfalt und dadurch auch das Nahrungs- und Nistangebot für viele Insekten und Vögel. Bei hohen Substratdicken von bis zu 100 cm (vor allem auf Parkhäusern) ist auch eine Bepflanzung mit angepassten Sträuchern und Bäumen möglich. Im Buch Naturnahe Dachbegrünung – Kreative Ideen für Carport, Laube & Co.” von Brigitte Kleinod und Friedhelm Strickler (pala Verlag) findet man viele Informationen zur Pflanzenauswahl und Gestaltung seiner Dachbegrünung. Die Pflanzenlisten für Stauden und Gräser sowie Sträucher des BuGG bieten weitere Anreize bei der Pflanzenauswahl. Die Saatgutmischung für Dachbegrünungen von Rieger-Hofmann bietet sich für eine artenreiche Einsaat an. Die Verwendung von einheimischen Arten bietet sich an.

Neben einer klassischen Dachbegrünung besteht auch die Möglichkeit, ein Biodiversitätsgründach anzulegen. Bei dieser Variante werden neben einer artenreichen Pflanzenauswahl auch verschiedene Elemente wie Totholz, Stein- und Sandhaufen, und Schalen mit Wasser auf dem Dach installiert, um den Tieren zusätzlichen Lebensraum zu bieten. 

Auch Photovoltaik-Anlagen und Strukturen zur Regenwassernutzung können mit einer Dachbegrünung kombiniert werden. In diesem Dokument des BuGG findet man weitere Informationen zu den verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten mit Photovoltaik. 

Kosten

Die Kosten für eine Dachbegrünung sind abhängig von der Höhe des Substrats und können zwischen 20 und 60 Euro je Quadratmeter liegen. Bei Begrünungen mit einer stärkeren Substrathöhe können die Kosten aber auch auf über 100 Euro je Quadratmeter ansteigen. 

Instandhaltung

Bei einer extensiven Dachbegrünung mit einer Sedumvegetation sollte einmal im Jahr eine Kontrolle durchgeführt werden, um die Ausbreitung der Vegetation bis zum Dachrand zu vermeiden. Bei einer Begrünung mit Kräutern, Gräsern, Stauden oder Sträuchern sollte mehrmals im Jahr ein Kontrollgang durchgeführt werden. Gegebenenfalls muss die Vegetation mehrmals pro Jahr gemäht werden, und die Pflanzen zurückgeschnitten werden. Das Mahd- und Schnittgut sollte immer vom Dach entfernt werden. 

Weitere Informationen zum Thema Dachbegrünung finden Sie in der Broschüre des BuGG und beim NABU.

Bei Fragen rund um die Fassadenbegrünung stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie :

Tom Dall’Armellina : 34 94 10 32, t.​dallarmellina@​sias.​lu