Naturschutz

Natur auf kleinstem Raum

Man braucht keinen großen Garten um sich für den Natur- und Umweltschutz einzusetzen. Wenn man Zuhause etwas für die Artenvielfalt tun möchte, reicht bereits ein Fenstersims oder ein kleiner Balkon. Auch auf kleinem Raum kann man sich mit vielen kleinen Gesten austoben und gezielt Tiere anlocken oder einfach nur sein Umfeld farbenfroher gestalten. Die Möglichkeiten reichen vom Anbau von essbaren Pflanzen zu Blütenpflanzen, Kletterpflanzen, Nisthilfen und vielem mehr.

Naturoase im urbanen Raum

Da die Lebensräume auf der Flur für Vögel und Insekten knapp werden, ziehen immer mehr Tiere in den urbanen Raum. Um ihnen die Bedingungen zu verbessern können wir einiges tun, auch wenn wir keinen großen Garten besitzen. Was Sie auf Ihrem Balkon tun können, wollen wir Ihnen mit ein paar Tipps erläutern.

Vielfältige Auswahl bei der Gestaltung

Selbstversorger können auf dem Balkon, oder selbst auf dem Fenstersims eine ganze Reihe Gemüse, Obst und Kräuter züchten. Motivierte können sich ihr Gemüse selbst aus dem Samen ziehen. Einige Organisationen setzen sich hier besonders für den Erhalt der Saatgutdiversität ein : SEED, Arche Noah, Kräizschouschtergaart. Tomaten, Paprika, Zucchini können zum Beispiel auf dem Balkon angebaut werden. Auch Beerensträucher wie z.B. die Himbeere gedeihen in Kübeln. Küchenkräuter schmecken und riechen nicht nur gut, sondern haben auch schöne Blüten, an denen die Insekten Nektar trinken können.

Auf schmalen Balkons kann man in die Vertikale bauen und die Pflanzen in Regalen ziehen oder mit kleinen Spalierbäumen (z.B. Äpfel) oder blütenreichen Kletterpflanzen arbeiten.

Schön fürs Auge sind Töpfe mit farbenfrohen Blütenpflanzen. Die Wahl der Pflanze hängt hier von der Ausrichtung des Balkons ab, man unterscheidet zwischen Volllichtpflanzen, Halblichtpflanzen und Schattenpflanzen. Die Blumen werden nach Farbe, Größe und Blühzeitpunkt ausgesucht und arrangiert. Hier können z.B. Wildstauden mit Zwiebelblumen kombiniert werden. Wer mehr Geduld hat, kann mit Saatgutmischungen arbeiten. 

Als Pflanztopf kann man so einiges nutzen, auch hier kann man der Kreativität freien Lauf lassen : Schüsseln, Stiefel, alte Töpfe, … Bevor die Pflanzen in den Topf kommen, wird dieser erst mit etwa 5 cm Kies gefüllt, hier kommt die Erde drauf, am besten torffrei. Die Saat und das Pflanzen von Stauden macht man am besten im Frühling, Zwiebelpflanzen werden im Herbst gestochen. Am besten bezieht man die Pflanzen aus einem Fachhandel für Naturstauden und Gehölze, hier wird man auch gut beraten. Eine Auswahl an geeigneten Pflanzen finden Sie in dieser Broschüre.

In Kombination mit dem Blütenangebot kann man Wildbienen Nisthilfen anbieten. Hier reicht bereits abgeschnittenes Schilf, das man in den Blumentopf steckt. Handwerklich-Begabte können auch kreativere Nistmöglichkeiten schaffen. Vogelliebhaber hängen vielleicht lieber Vogelkästen auf.

Für Insekten kann man Trinkstellen einrichten, einfach eine Wasserschale mit Murmeln oder Steinen aufstellen oder für die gefiederten Freunde eine Vogeltränke installieren.